Ausschlaggebend für die Gestaltung der Organisation und Taktik der deutschen Infanterie vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs waren einerseits die Erfahrungen aus dem vorangegangenen Weltkrieg, aber auch die in den 1920er und 1930er Jahren entstandenen theoretischen Arbeiten, die oft betonte die Notwendigkeit, die deutsche Infanterie als Werkzeug für einen Angriffskrieg zu betrachten. Dies betraf sowohl die Ausrüstung als auch die Organisation der deutschen Infanteriedivision, die während des Septemberfeldzugs 1939 aus 3 Infanterieregimentern bestand, die jeweils in 3 Infanteriebataillone, eine Artilleriekompanie und eine Panzerabwehrkompanie unterteilt waren. Darüber hinaus gab es zahlreiche Unterstützungseinheiten, darunter: ein Artillerieregiment mit 4 Artilleriegeschwadern (darunter ein schweres), ein Panzerabwehrbataillon, ein Pionierbataillon und ein Kommunikationsbataillon. Insgesamt die sogenannte Infanteriedivision In der ersten Mobilisierungswelle gab es ungefähr 17.700 Menschen und hatte eine erhebliche Artilleriekomponente, war aber auch reichlich mit Maschinengewehren ausgerüstet. Es verfügte auch über moderne und effiziente - für damalige Zeiten - Kommunikations- und Befehlsmittel. Im Laufe des Krieges wurden Infanteriedivisionen umgestaltet - 1943 wurden einige von ihnen in Panzergrenadierdivisionen umgewandelt. Allerdings bestand die Standarddivision der "traditionellen" Infanterie ab 1943 aus ca. 12.500 Mann (und nicht ca. 17.700 wie 1939), und ihre Artilleriekomponente - insbesondere schwere Artillerie - wurde in ihr ebenfalls reduziert, während ihre Anti- Panzerabwehr wurde deutlich verbessert. Es wird davon ausgegangen, dass während des gesamten Zweiten Weltkriegs etwa 350 Infanteriedivisionen in der Wehrmacht dienten.
Deutschland (zuerst als Weimarer Republik und später als Drittes Reich), obwohl es eine der größten Volkswirtschaften im Europa der Zwischenkriegszeit war, hatte keinen überwältigenden Grad an Motorisierung in seiner Gesellschaft. Das berühmte Projekt eines Volkswagens (deutsch: Volkswagen) begann kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und nahm tatsächlich – für zivile Zwecke – erst nach 1945 seinen Betrieb auf. Auch in Sachen Effizienz oder eingesetzter Produktionstechniken war die deutsche Industrie insgesamt der amerikanischen Konkurrenz deutlich unterlegen. Man sollte auch an die Notwendigkeit denken, große Mengen Rohöl durch das damalige Deutschland zu importieren. All dies beeinflusste natürlich den Motorisierungsgrad der Wehrmacht. Einerseits verfügte es über voll mechanisierte und motorisierte gepanzerte und leichte Divisionen. Auch waren mehrere Arten von Unterstützungseinheiten in Infanteriedivisionen (insbesondere Artillerie und Kommunikation) vollständig oder größtenteils motorisiert, aber Pferdetraktion war immer noch das Haupttransportmittel für Nachschub in der Wehrmacht. Darüber hinaus war die Anzahl der in der Wehrmacht eingesetzten Fahrzeugtypen trotz der Versuche, den deutschen Pkw-Fuhrpark zu vereinheitlichen und erfolgreiche Lastkraftwagen (z. B. Opel Blitz) und Geländefahrzeuge (z. B. Schiwamwagen oder Kübelwagen) einzuführen, beträchtlich. Natürlich beeinflusste dies das Tempo von Reparaturen, Transport usw. Entgegen der landläufigen Meinung ist es schwierig, die gesamte Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs als voll motorisierte oder mechanisierte Armee zu bezeichnen. Auf diesem Gebiet wich sie deutlich der britischen Armee und der US-Armee.